Weihnachtsgans oder Entenbraten? Alle Jahre wieder die gleiche Frage

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Dicht gefolgt hinter Kartoffelsalat mit Würstchen belegt der Gänsebraten den zweiten Platz bei den beliebtesten Weihnachtsessen. Auch wir lieben diesen Weihnachts-Klassiker und verraten Euch, wie Ihr einen besonders knusprigen Entenbraten, sowie eine saftige Weihnachtsgans zubereitet.

Eins vorab: Prinzipiell ist es egal, ob Ihr Euch für eine Ente oder Gans entscheidet. Sowohl die Zubereitungsmethoden, als auch die Gewürze und Beilagen könnt Ihr für beide Braten verwenden. Lediglich Größe und Gewicht spielen bei der Zubereitung eine Rolle.

Baked chicken stuffed with oranges and rosmarina. Festive table. Gray background. Top view.

Welcher Vogel darf es sein?

Das ist zu allererst mal eine Frage des Geschmacks. Während Gänsebraten eher etwas fettiger sind und langfaseriges Fleisch haben, ist das Fleisch der Ente meist zart und sehr aromatisch. Beim Entenfleisch gibt es zudem einen geschmacklichen Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Enten. Das Fleisch der Weibchen ist etwas saftiger und die männlichen Enten ein bisschen würziger. Ein „W“ auf der Verpackung kennzeichnet das weibliche Geschlecht.

Und dann ist natürlich auch die Frage wichtig, wie viele Gäste zu Weihnachten kommen. Pro Person rechnet man mit etwa 600 – 700 g Fleisch inklusive Knochen etc. Also je mehr Besuch Ihr bekommt, desto eher sollte Eure Wahl zu einer köstlichen Gans tendieren. Achtet darauf, dass ein Standard-Backofen nicht mehr als 10 kg fassen kann. Ab 10 Personen wird es also schon schwierig. Um trotzdem alle satt zu bekommen, könnt Ihr einfach ein paar Beilagen mehr zubereiten.

Woran erkennt man, dass die Gans und Ente frisch und lecker sind?

Das wichtigste Kriterium für gutes Fleisch ist, dass der Vogel artgerecht gehalten wurde und hochwertiges Futter bekommen hat. Denn ausreichende Bewegung und das Futter sind ausschlaggebend für einen guten Geschmack und sorgen dafür, dass das Fleisch zart ist und weniger fettig. Also immer lieber zur Bio-Gans greifen. Ob die Gans oder Ente artgerecht gehalten wurde, erkennt Ihr an der Kennzeichnung auf der Verpackung bzw. vertraut Eurem Schlachter.

Geflügel hat nicht so eine lange Haltbarkeit, aber wer jetzt denkt, dass der Braten besonders lecker ist, wenn er direkt nach der Schlachtung auf dem Tisch landet, irrt. Denn wichtig für den Geschmack ist auch die Reifezeit. Nach der Schlachtung sollte das Fleisch mindestens 1 Woche, am besten sogar 2 Wochen abhängen. Erst dann entfaltet sich das würzige Aroma.

Besser frisch als gefroren?

Gefrorene Enten und Gänse sind kein Merkmal für schlechtere Qualität. Auch hier kommt es nur darauf an, wo die Gans herkommt und wie sie gehalten wurde. Ist es ein hochwertiger Vogel, schmeckt er nach dem vollständigen Auftauen genauso gut wie ein frischer.

Ihr solltet in Eurer Zeitplanung unbedingt bedenken, dass eine Gans je nach Größe und Kühlschrank etwa 24 Stunden zum Auftauen benötigt. Ein langsames Auftauen ist wichtig, denn sonst wird das Fleisch fad und zäh. Zum Auftauen nehmt Ihr den Vogel aus der Verpackung, legt ihn auf ein Gitter und stellt darunter einen Teller. So kann er mit einem Tuch abgedeckt in Ruhe auftauen, ohne im Wasser zu stehen. Bevor die Ente oder Gans in den Ofen geschoben wird, solltet Ihr sie rechtzeitig aus dem Kühlschrank holen, denn das Fleisch braucht Zimmertemperatur.

Directly above shot of a raw Christmas duck ready to cook with thyme and apples on a wooden table. Cooking christmas dinner in kitchen.

Gänsebraten richtig vorbereiten

Zuerst sollte aus der Gans oder Ente der Innereienbeutel entfernt werden und sie anschließend gründlich mit kaltem Wasser innen und außen abgespült werden. Sollten noch Federkiele in der Haut stecken, können diese mit der Hand oder Pinzette ausgerupft werden. Auch das Fett aus dem Bürzel sollte vorab entfernt werden. Sauber und trocken getupft kann der Vogel jetzt weiterverarbeitet werden.

Für eine besonders krosse Kruste legen einige den Gänse- oder Entenbraten für ein paar Stunden oder über Nacht in Salzwasser ein. Sobald er aus der Lake herausgenommen wird, wird er trocken getupft und dann weiterverarbeitet.

Die leckersten Gewürze für Gans und Ente

Das Fleisch von Gänsen und Enten ist meist bereits herrlich aromatisch. Mit den richtigen Gewürzen wird das eigene Aroma perfekt unterstrichen. Würzen könnt Ihr den Gänsebraten oder die Ente klassisch mit Salz, Pfeffer, Liebstöckel, Beifuß, Knoblauch, Rosmarin, Kerbel und Muskatnuss. Wer seinem Weihnachtsbraten eine leicht asiatische bzw. weihnachtliche Note verleihen möchte, kann auch Gewürze wie Zimt, Sternanis und Nelken verwenden. Wichtig ist, dass die Gewürze nicht nur außen aufgetragen werden, sondern auch von innen.

Kleiner Tipp: In der Gewürzmischung Gänse & Entenbraten Gewürz von Zauber der Gewürze sind bereits alle wichtigen Gewürze für eine klassische knusprige Weihnachtsgans enthalten. Beifuß, Thymian, Majoran, Muskatnuss, Salz und Pfeffer machen den Gänse- und Entenbraten zum Festessen.

Die perfekte Füllung

Auch auf die inneren Werte kommt es an. In den alten Rezepten von der Großmutter sind meist Äpfel und Kartoffeln enthalten, da sie das überschüssige Fett aufsaugen. Für den Verzehr ist diese Füllung dadurch leider nicht geeignet. Wer die Füllung später mitessen möchte, kann Maronen, Pflaumen, Rosinen oder auch Zitrusfrüchte wie Orangen oder Zitronen in den Braten geben. Wer etwas experimentierfreudiger ist, befüllt die Gans mit Hackfleisch, Semmelknödeln oder auch Spekulatius.

Ist die Füllung im Vogel, wird die Öffnung mit einem hölzernen Schaschlikspieß verschlossen. Zudem sollten jetzt Flügel und Keulen eng an den Körper gebunden werden, dazu verwendet man am besten ein Küchengarn. Das ist wichtig, damit größere Gänse in den Bräter passen und sie ihre Form behalten.

Übrigens: Ein Gänsebraten oder auch Entenbraten schmeckt natürlich auch wunderbar ganz ohne Füllung!

Appetizing baked turkey on a tray in a restaurant.

Unterschiedliche Garmethoden für die perfekte Weihnachtsgans

Einfach den Gänsebraten oder Entenbraten in den Backofen schieben und fertig? Ganz so einfach ist es nicht. Denn die Kunst, eine ganze Ente bzw. Gans zuzubereiten besteht darin, dass Keule und Brust zur gleichen Zeit gar sind. Denn während die zarte Brust schon gar ist, sind die Keulen meist noch nicht ganz durch. Daher eignen sich besonders schonende Garmethoden mit niedrigeren Temperaturen.

Wichtig bei allen Garmethoden ist, dass das Geflügel eine Kerntemperatur von 70°C erreichen muss, um ungewollte Keime abzutöten. Um die Temperatur im Inneren zu kontrollieren, hilft ein Bratenthermometer.

Wer seinen Gänsebraten im Bräter, den Entenbraten im Römertopf oder die Weihnachtsgans im Bratschlauch zubereitet, hat einen ganz klaren Vorteil zur Fettwanne bzw. zum Backofengitter: Der Ofen bleibt sauber. Zudem ist durch den geschlossenen Raum der Feuchtigkeitsverlust nicht so hoch, weshalb der Vogel schön saftig wird. Dank des Deckels beim Römertopfs und des Bräters kann auch die Bräunung besser kontrolliert werden. Kurz vor Ende der Garzeit kann der Deckel abgenommen werden, sodass die Haut noch eine herrliche Kruste bekommt. Beim Backschlauch wird 30 Minuten vor Ende der Garzeit die Folie auseinandergezogen, damit die Gans leckere Röstaromen bekommt. Der Enten- oder Gänsebraten kommt auf die unterste Schiene des Backofens.

Wer seinen Entenbraten besonders zart möchte, schiebt ihn bei Niedrigtemperatur in den Ofen: Je nach Größe für ca. 5-6 Stunden kann er bei 80°C Ober- und Unterhitze auf der Fettpfanne in Ruhe schmoren. Eine 5 kg Gans braucht bei 80°C Ober- und Unterhitze ca. 7 Stunden + vorab 1 Stunde braten bei 220°C.

Woran erkennt man, dass die Gans bzw. die Ente gar ist?

Wie lange eine Gans bzw. Ente benötigt, hängt von ihrer Größe ab. Die Faustregel lautet:

Pro Kilo gefüllte Ente → ca. 60-70 Minuten bei 160°C Grad Ober- und Unterhitze

Pro Kilo gefüllte Gans → ca. 55-60 Minuten bei 160°C Grad Ober- und Unterhitze

Ein Gänsebraten bzw. eine Ente ist fertig, wenn beim Einstechen in die Keule klarer Bratensaft heraustritt und sich der Knochen leicht vom Fleisch lösen lässt.

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Rezept für klassischen Gänsebraten

Küchenfertige Gans (ca. 4,5 -5 kg)

3 EL Gänse- & Entenbraten Gewürz von Zauber der Gewürze

3 Äpfel

3 Kartoffeln

Salz Pfeffer

500 ml Wasser

125 ml Gemüsefond

200 ml Sahne

Gans wie vorher beschreiben vorbereiten. Äpfel und Kartoffeln schälen, in mundgerechte Stücke schneiden und mit einem EL des Gänse- & Entenbraten Gewürzes vermengen. Äpfel und Kartoffeln geben Geschmack und saugen das überschüssige Fett auf, weshalb sie später nicht zum Verzehr gedacht sind.

Die Gans mit Salz und Pfeffer, sowie einem EL Gänse- & Entenbraten Gewürz von innen und außen einreiben und dann die Apfel-Kartoffel-Füllung in die Gans geben. Nun die Öffnung mit einem Holzspieß verschließen und die Gans in den Bräter legen – Brust nach unten. 300 ml warmes Wasser hinzugeben.

Bräter in den vorgeheizten Backofen bei 160°C Ober- und Unterhitze untere Schiene geben und alles ca. 40 Minuten garen.

Dann kann die Gans umgedreht werden und weitere 2,5 – 3 Stunden garen. Falls notwendig: Zuviel ausgetretene Flüssigkeit abschöpfen. 30 Minuten bevor die Gans fertig ist, 200 ml kaltes Wasser mit 1,5 TL Salz verrühren und die Gans damit bestreichen. Dadurch erhält sie eine besonders krosse Kruste.

Sobald die Gans fertig ist, warmhalten und mit der Sauce beginnen. Dazu überflüssiges Fett aus dem Bräter entfernen und den Sud mit 125 ml Geflügelfond und 200 ml Sahne verrühren und einkochen lassen.

Das Tüpfelchen auf dem i – die Sauce

Die klassische Sauce zum Entenbraten wird meist aus dem aufgefangenen Sud des Geflügels hergestellt. Auch zu Gänsebraten wird am liebsten diese aromatische dunkle Sauce gereicht.

Nachdem das überschüssige Fett abgeschöpft wurde, wird der Sud mit Geflügelfond, Rotwein und etwas Sahne verfeinert und eingekocht – am besten direkt im Bräter bzw. in der Fettwanne, in der gegart wurde. Welche Gewürze und welches Gemüse man in der Sauce verwendet, richtet sich danach, womit die Gans bzw. Ente aromatisiert wurde.

Kleiner Tipp: Wer seiner Sauce eine weihnachtliche Note verleihen möchte, kann einen TL Lebkuchengewürz hinzufügen.

Entenbrustfilet

Wie wird der Gänse- bzw. Entenbraten tranchiert?

Zuerst wird das Küchengarn entfernt. Dann werden die Keulen, sowie die Flügel herausgelöst, in dem man sie direkt am Gelenk abschneidet. Wichtig ist, dass man dafür eine scharfe Geflügelschere oder Messer verwendet. Nun den Brustkorb in der Mitte aufschneiden und das Brustfleisch entlang der Rippenknochen auslösen. Danach kann die Füllung herausgenommen werden. Zum Servieren nur noch die Bruststücke in Streifen schneiden, damit jeder etwas von diesem besonders zarten Fleisch bekommt.

Welcher Wein passt zum Gänse- und Entenbraten?

Besonders gut zur Weihnachtsgans passen säurebetonte Weine, wie z.B. Spätburgunder oder auch ein Merlot. Auch zum Entenbraten harmonieren kraftvollere Weine wie der Spätburgunder oder der Blaufränkische aus Österreich. Wichtig ist, dass der Wein eine gute Struktur hat, um mit den satten Aromen des Bratens mithalten zu können.

Zu viel des Guten?

Von dem herrlichen Entenbraten oder der Weihnachtsgans sind noch Reste übrig? Ein Glück, denn freut Euch auf eine Resteverwertung de luxe. Wie wäre es mit einem Burger belegt mit dem Festtags-Fleisch? Schneidet dazu das restliche Fleisch klein und legt es in ein Brioche-Brötchen. Wer mag, kann die Fleischscheiben kurz in der Pfanne anbraten. Darüber kommt der übrig gebliebene Rotkohl, den Ihr vorab mit Zwiebeln, Chilis und Sojasauce verfeinert. Die obere Hälfte des Brötchens könnt Ihr mit Dijon-Senf bestreichen und fertig ist der Burger deluxe!

 

Wir wünschen Euch ein köstliches Weihnachtsfest!

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